Wir leben in einer schnelllebigen Welt: Technologien entwickeln sich im Raketentempo weiter, unvorhersehbare Ereignisse wie Kriege oder die Corona-Pandemie krempeln unseren Alltag um, und globale Bedrohungen wie der Klimawandel zwingen uns, unsere Lebensweise radikal zu ändern. Das alles wirkt sich auch auf die Wirtschaft aus: Unternehmen müssen in der Lage sein, aus dem Stand neue Lösungen zu finden. Dazu müssen sich die Angestellten – vor allem aber die Führung(skräfte) – von festgefahrenen Denkweisen verabschieden.
Deutschland verfügt über kluge Köpfe, Tüftler, Pioniere und Mitarbeiter, die gute Ideen zur Verbesserung ihrer Arbeits- und Erlebenswelt haben. Jede Krise hat bisher Erfindungen und Entwicklungen hervorgebracht, um mit den Schwierigkeiten umzugehen, sie vielleicht sogar in technischen Fortschritt zu verwandeln. In jeder Krise steckt also auch eine gehörige Portion Chancen.
Führungs- und Fehlerkultur bremsen Innovation
Leider haben wir aber hierzulande auch eine Fehlerkultur, die Erfolge gerne nach oben projiziert, Fehler und Misserfolge aber nach unten zu einem „Schuldigen“, und diesen stigmatisiert. In Amerika sagt man: „Try out, fail, learn, stand up, and try again!“. Dort ist also auch die Risikokultur eher auf Unternehmergeist ausgelegt: Ohne Risiko keine Chance.
Viele Menschen in den oberen Etagen hierzulande aber glauben immer noch, dass nur sie die richtige Richtung für das Unternehmen kennen. Bei Neuerungen fürchten sie sofort, es könnten Fehler gemacht werden, die der eigenen Firma und damit dem eigenen persönlichen Ansehen schaden. Deshalb verteidigen sie bestehende Strukturen, Hierarchien, Vorschriften und „altbewährte“ Abläufe wie ihre eigenen Fürstentümer, und unsere in über 500 Jahren Kleinstaaterei eintrainierte Obrigkeitshörigkeit unterstützt sie noch dabei. Doch damit verprellen sie Talente und bringen die eigene Firma um tolle Ideen und Verbesserungen.
Führungs- und Fehlerkultur bremsen Projekte (und Projektsanierung)
Das gilt auch für den Umgang mit Projekten im Unternehmen. Wer häufig erlebt, dass diese immer länger dauern und mehr kosten als geplant war, sollte Veränderungen in der Projektkultur und im Projektmanagement zulassen und fördern. Das ist im Ernstfall eine effiziente, professionelle Sanierung eines notleidenden Projekts, z.B. mit einem darin erfahrenen externen Berater anstelle einer viel teureren Fortführung mit den untauglichen eigenen Mitteln oder gar der Abschreibung.
Das setzt sich fort in der weiteren Nutzung der Erkenntnisse daraus für die lösungsorientierte und präventive Verbesserung und Umgestaltung der Organisationund Projektkultur, um derlei Krisen künftig erst gar nicht entstehen zu lassen. Und schließlich gibt das Rückenwind, wichtige Projekte für die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens anzugehen und erfolgreich umzusetzen.
Führungs- und Fehlerkultur lösungsorientiert verändern
Wer mehr Beweglichkeit und Anpassungsfähigkeit („Agilität“) in seine Firma bringen will, muss daher Menschen mit ungebremstem, agilem Mindset anziehen, einstellen und fördern. Sie stehen für bewegliches Denken, das im Gegensatz zum starren Mindset nicht planorientiert funktioniert, sondern lösungsorientiert. Und das bedeutet, dass Lösungswege flexibel an das Ziel angepasst werden, und zwar gerade auch dann, wenn sich ein Ziel über bewährte Wege nicht unbedingt erreichen lässt.
Verantwortung zu übertragen und Pioniergeist im Unternehmen zu fördern bedeutet hingegen keineswegs, dass eine Führungskraft ihre Führung komplett aufgibt. Sie bleibt auch dann eine Autorität, wenn sie nicht starrsinnig auf Hierarchien und Vorschriften beharrt – nur halt nicht kraft Amtes sondern anerkannt erworben durch Umsicht und Erfolg.
Worauf warten Sie also noch? Handeln Sie und warten Sie nicht länger! Machen ist wie Wollen, nur krasser…