Dieser Tage hatte ich Gelegenheit, als Projektmanager mal einem Vortrag von richtigen Profis zu lauschen. Die Unternehmensberatung McKinsey referierte über die Rolle des CEOs im Unternehmen, über seine wichtigen Aufgaben, seinen Beitrag zum Unternehmenserfolg und auch darüber, warum er dafür ein angemessenes Gehalt bekommt.
Ich musste schmunzeln. Denn über genau dieselben Dinge diskutiere ich oft mit CEOs, Geschäftsführern, Bereichsleitern und anderen Entscheidern im Management, wenn es um die angemessene Besetzung und damit auch Bezahlung ihrer Projekte mit Projektmanagern geht.

Deshalb habe ich einmal eine Original-Folie des Vortrags aufgegriffen und zum Vergleich der Rollen und Aufgaben eines CEOs bei McKinsey diejenigen eines Projektmanagers hinzugeschrieben. Das ließe sich natürlich noch beliebig ergänzen. Ich denke aber, es reicht, um zu zeigen, dass sich die beiden Rollen und deren Verantwortung eigentlich nur in der „Flughöhe“ und beim Budget unterscheiden.
Vielleicht ist das ein Denkanstoß für die künftige Besetzung auch Ihrer Projekte: Projektmanagement ist keine Commodity sondern ein Führungsjob. Das Recruiting gehört nicht in den Einkauf, und der Preis sollte nicht das entscheidende Kriterium sein…
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Success in Disruptive Times
PMI-Mitglieder haben schon Post bekommen, für alle anderen ist er hier erhältlich: Der neue PMI Pulse of the Profession Report ist da. Wieder wird konstatiert, dass Unternehmen mit einer höheren Reife im Projektmanagement bessere und rentablere Projekte haben – eigentlich kein Wunder. Aber anders als in den Vorjahren stellt die Studie in diesem Jahr erstmals seit fünf Jahren wieder eine Verbesserung in der Zielerreichung fest: „Nur noch“ 9,7% der Investitionssummen wurden „verbrannt“, das sind 20% weniger als im Vorjahr!
Der PMI Pulse of the Profession 2016 zeigt (wieder einmal) recht deutlich und leicht verständlich, warum Projekterfolg, Geschäftserfolg und gutes Projektmanagement direkt zusammen hängen: Projekte schließen 2 1/2 mal erfolgreicher (und rentabler) ab, wenn bewährte Projektmanagement-Methoden angewandt werden. Dabei stellt er diesmal auch wie zu erwarten explizit auf den neu von PMI eingeführten Talent Triangle ab und betont die Notwendigkeit des Zusammenwirkens von technischem Projektmanagement, Leadership und strategischem Business Management für den Unternehmenserfolg.
Typischerweise haben in Deutschland die meisten Unternehmen eine gewachsene, funktionale Organisationsstruktur mit Fach- und Zentralabteilungen. Besonders in unseren traditionell starken Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau ist das so, v.a. im Mittelstand, aber auch bei Beratungs- und IT-Unternehmen, Ingenieur- und Entwicklungsbüros usw. Oft finde ich in solchen Betrieben ein ausgeprägtes Eigenleben der Abteilungen und Produktionsstandorte, Silo-Denken und mangelhafte Kommunikation und Zusammenarbeit vor, ganz zu schweigen von der abteilungsübergreifenden Arbeit in Projekten.
Projektmanagement als Kernkompetenz und starke Abteilung. Schluss mit Fachspezialisten, die nebenher die Projekte leiten. Projektmanagement braucht volle Aufmerksamkeit auf Planung, Koordination und Führung – wie Unternehmensmanagement ja auch. Zeit und Zielkonflikte zweier Herzen in der Brust des Projektleiters sind Gift für die Konzentration auf’s Wesentliche. Auch seine „Denke“ muss projekt-getrieben und nicht mehr produkt-verliebt sein. Jeder bringt seine Kernkompetenz ein, der Ingenieur sein Fachwissen und der Projektmanager seine PM-Skills, zum gemeinsamen Gelingen des Ganzen. Vorgehensstandards machen es replizierbar und kalkulierbar.
Fach- und Zentralabteilungen als Dienstleister für die Projekte. Dabei hilft Ihnen der zuvor durchlebte Change in der Projektkultur Ihres Unternehmens. Die Zuarbeit der Ingenieure dient nicht mehr nur dem perfekten Produkt, sondern der vertragsgemäßen Auslieferung des Gewerks. Der Einkauf hat nicht nur die Konditionen sondern auch die Liefertreue (vielleicht auch mal mit zielführenden Zugeständnissen) im Blick. Legal verprobt partnerschaftliche Zusammenarbeit, QM prüft in den Projekten die Produktqualität und treibt die Prozessqualität voran (Continuous Improvement). HR sucht nach Skills statt nach Positionen, schult für kommende Projektbedarfe, kümmert sich um Corporate Identity unter den Mitarbeitern, usw.

Schwerpunkt der Untersuchungen bzw. Erkenntnisse ist diesmal, dass Unternehmen, die fundamentale Basics des Projektmanagements konsequent leben, deutlich bessere Ergebnisse auch auf Unternehmensebene erzielen. Zu diesen Basics gehören