Ich habe gerade einen spannenden Artikel im Havard Business Review Magazin gelesen. In einem umfangreichen Research weist Heidi K. Gardner nach, dass sich fast immer das Führungsverhalten von Teams signifikant zum Schlechteren ändert, wenn Druck von oben kommt: Der Projektmanager wird risiko-averser, die Vorgehensweise fokussiert Bewährtes anstelle von Optimalem, kreative oder innovative Ideen werden das Projektteam demotivierend ausgebremst. In diesem Spannungsfeld muss sich ein Top-Projektmanager beweisen, in dem er dem Druck standhält und damit seinem Team den Rücken frei – für hervorragende Ergebnisse, die den Unterschied machen.
Der Artikel ist erschienen unter
http://hbr.org/2012/04/coming-through-when-it-matters-most/ar/1
und kann mit einfacher Registrierung kostenfrei gelesen werden. Es lohnt sich !





Eine Studie der Standish Group (CHAOS Research 2006) bestätigt diese Ergebnisse nahezu: 46% gefährdeten Projekten stehen 35% erfolgreiche, aber auch 19% gescheiterte Initiativen gegenüber. Eine Tendenz zu erfolgreicheren Projekten sei aber in den letzten Jahren dank zunehmend besserer Ausbildung der Projektmanager und Einführung von projekt-unterstützenden Strukturen in den Unternehmen deutlich spürbar.
Auch wenn diese Untersuchung nur einen Branchenausschnitt abdeckt, ist der “Missbrauch” des Projektmanagers für aufgabenfremde Arbeiten, insbesondere für fachliche Mitarbeit und Business Development auch in den meisten anderen Branchen und auch in allen anderen Ländern eher die Regel als die Ausnahme. Das erklärt auch, warum viele notleidende Projekte oft schon allein dadurch eine deutliche Situationsverbesserung erfahren, dass dem fachlich sehr guten, aber mit dem “PM on Top” überforderten Projektleiter ein Projektmanager zur Seite gestellt wird, der sich ausschließlich um’s Projektmanagement (und damit um die Sanierung) kümmert.